Mandolinenorchester Neuenhain 1924 e.V.

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Hier sitzt der Nachwuchs in der ersten Reihe:

Mandolinenorchester Neuenhain und MONsters begeistern beim Frühjahrskonzert

An einem schönen Sonntag Nachmittag im März fand im gut gefüllten Neuenhainer Bürgerhaus das traditionelle Frühjahrskonzert des Mandolinenorchesters Neunhain (MON) sowie der jungen MONsters statt. Eröffnet wurde das Konzert mit einer Rede der 1. Vorsitzenden Anke Sieper, die insbesondere der Jugendorchester-Leiterin Christa Keller und dem Gitarristen Manfred Rosa für ihre langjährige Jugendarbeit dankte. Man werde im Laufe des Abends noch sehen, was diese im letzten Jahr geleistet hätten.

Das machte neugierig, saß zu diesem Zeitpunkt doch bereits das vermeintlich komplette Orchester auf der Bühne. Es bestand aus einem guten Dutzend Jugendlicher und junger Erwachsener, die das Konzert klassisch mit einer zwei-sätzigen Sonata in d-moll von Guiseppe Sammartini sowie einem feurigen Tango Infernal von Marcus Kugler eröffneten. Für den nächsten Programmpunkt, der Planxty O' Carolan Suite rief Dirigentin Keller die ersten „Mini-MONster“ auf die Bühne, die hinter dem Publikum bereits mit den Gitarren auf den großen Auftritt gewartet hatten. Sie proben seit etwa eineinhalb Jahren regelmäßig freitags mit dem Jugendorchester und werden über diese Proben sowie die jährlich stattfindende Orchesterfreizeit an das Orchesterspiel heran geführt. Die drei Jungs konnten bei der irischen Suite schon richtig mithalten, obwohl sich das Tempo des letzten Satzes Irish Washerwoman Jig gewaschen hatte. Aber auch bei den gefühlvollen langsamen Sätzen waren die jungen Spieler konzentriert bei der Sache. Für die letzten vier Stücke wurden nun noch die restlichen Mini-MONster mit ihren Mandolinen auf die Bühne gerufen und nach einem kurzen Stuhl-Geruckel war das Orchester mit beinahe 20 Spielern komplett und es wurde klar, worauf Anke Sieper zu Beginn angespielt hatte. Wer jetzt glaubt, dass das Orchester von nun an nur „leichtere“ Stücke wie den gemütlichen Striezel-Rag oder den groovenden Rhinocero's Reggae spielte, wurde durch John Williams' Hedwig'sTheme aus der Harry Potter Filmreihe eines besseren belehrt.
Nachdem einer der jungen Gitarristen im passenden Kostüm mit seinem Zauberstab den Schutzzauber „expecto patronum“ ausgesprochen hatte, ging der Besenritt durch die verschiedenen Themen der Filmmusik inkl. Tempowechsel und beinahe atonaler Passagen los, den das Orchester souverän meisterte. Wurden im Vorjahr zu vielen Stücken noch vereinfachte Stimmen für die 8 bis 13-jährigen Mini-MONster geschrieben, spielten sie jetzt schon aus den gleichen Noten wie die „Großen“. Zum Abschluss gab es mit Spencer Williams' Basin' Street Blues noch einen Klassiker zu hören, der bereits auf der ersten MONster CD erschienen ist und nun frisch von der neuen Spielergeneration aufgelegt wurde. Hier spielte Lukas Enst an der E-Gitarre, der schon zuvor durch virtuose Soli bei Harry Potter sowie Wechsel zwischen Gitarre und Mandoline überzeugte. So wurde das das Publikum gut gelaunt in die Pause entlassen.

Den zweiten Teil eröffnete das Mandolinenorchester unter der Leitung von Helmut Oesterreich mit einem dreisätzigen Divertimento von Mozart, gefolgt von einer Fantasia des Renaissance-Komponisten John Wilbye. Oesterreich führte wie immer bildhaft durch das Programm und erklärte zum folgenden zeitgenössischen Stück Sisyphos von Julian Habryka, wie die Mühsal des Hinaufwälzens eines Steinblocks aus dem griechischen Mythos und das plötzliche Herabrollen kurz vor Erreichen des Ziels in der Musik hörbar werden. Die Versprechen wurden gehalten: das teils graphische und aus rhythmischen Schlägen bestehende Stück war sehr eindrücklich und grenzte fast an Aktionskunst, als kurz vor dem schicksalhaften Abrutschen des Steins die Spieler in Gesang bis hin zu qualvollem Schreien ausbrachen, bis die sprichwörtliche Sisyphosarbeit von neuem begann. Nach einem Ausflug in die Minimal Music mit Philip Glass' Facades (die ursprünglich für Flöte und Saxophon bestimmte Melodie wurde von tremolierenden Mandolinen übernommen) ging das MON zu seiner Paradedisziplin über: Mit dem lateinamerikanischen Danzon von Arturo Márquez zeigten die Zupfer, dass es kein hundertköpfiges Orchester braucht, um eine große Klangfülle zu erzeugen. Das zwischen rhythmischen und sanglichen Passagen durch die Ton- und Taktarten wechselnde Stück ist eine echte Entdeckung und nimmt hoffentlich einen festen Platz im Repertoire des MON ein. Nach dem letzten Stück (Palladio von Karl Jenkins), das ursprünglich für einen Diamanten-Werbespot komponiert wurde, strömnte noch einmal alle MONster und Mini- MONster auf die Bühne und wurden schnell in drei Reihen zu einem großen gemeinsamen Orchester aufgebaut. Die Kleinen saßen dabei ganz vorne direkt hinter Dirigent Oesterreich und hatten sichtlich Spaß beim James Bond Theme, für das alle Spieler Sonnenbrillen aufsetzten. Das Stück endete mit einem gellenden Schrei der Mini- MONster, die danach in einem lange anhaltenden Applaus baden durften.

Sowohl das Mandolinenorchester als auch die MONsters freuen sich immer über neue Gitarren- oder Mandolinenspieler. Mehr Informationen unter www.mon1924.de

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