19.06.2024 Bad Sodener Zeitung
Von Barock bis Santana, von Sonata bis La Bamba
Jubiläumskonzert des MON und der MONsters in Neuenhain
Was für ein Jahr für das Mandolinen-Orchester Neuenhain 1924 e.V.! Ende April die 100-Jahre-Geburtstagsfeier, Mitte Juni das große Jubiläumskonzert, mit dem Geschenk einer, dem Orchester gewidmeten Komposition, im Herbst einie eigenen Ausstellung im Badehaus und im November die Teilnahme an der hessischen Orchesterbegegnung in Schlitz. Und bei all diesen Veranstaltungen ist das 1970 gegründete Jugendorchester, „die MONstsers“, ein integraler Part des Ganzen. So bestritten die jungen Musiker einen Teil des Pgorgrammes der 100-Jahrfeier, und so war es auch beim Jubiläumskonzert am 15. Juni, das im vollbesetzten Saal des Neuenhainer Bürgerhauses stattfand.
Die Verantwortlichen des Konzerts hatten wohl mit einer guten Resonanz des Publikums auf ihre Einladung zum kostenlosen Konzert gerechnet und entsprechend die Saalbestuhlung verdichtet. Zum Glück, denn es blieb kaum einer der weit über 250 Plätze frei. Das Mandolinen-Orchester Neuenhain 1924 e.V. ist, trotz internationalem Bekanntheitsgrad, auch ein „Familiending“. Auch oder gerade wegen der Einbindung der Jugend, und so waren vermutlich auch sehr viele Angehörige aller Musiker im saal zugegen. Entsprechend herzlich war die Stimmung während der zwei Stunden Mandolinenmusik. Das ausgewählte Programm, darauf hatte sich die Orchesterleitung verständigt, sollte die Lieblingsstücke des MON und der MONsters wiedergeben. Und die lagen im Entstehungsjahr, Stimmung, Rhythmus und Stil weit auseinander und passten dennoch wunderbar in den Konzertablauf. Der Dirigent des MON, Helmut Oesterreich, und die Dirigentin der MONster, Christa Keller, erklärten musikalische und historische Besonderheiten zu den zu Gehör gebrachten Kompositionen. Viele der Stücke, insbesondere aus neuerer Zeit, erfuhren ihre Arrangements durch Mitwirkende des Orchesters. Oder vielleicht durch frühere Mitwirkende des Orchesters, die sich zum Jubiläumskonzert ebenfalls eingefunden hatten.
Abschied nach 40 Jahren
Und so kamen, sehr zur Überraschung und Freude der Jugendorchesterleiterin Christa Keller Freunde und „Mitspieler“ aus vergangenen Tagen durch Türen zum großen Saal und wurden auf die Bühne gebeten. Sie hatten erfahren, dass Christa Keller sich den Tag des Jubiläumskonzertes zum Tag ihres Abschieds von ihrer verantwortungsvollen Arbeit gewählt hatte, nach 40 Jahren erfolgreicher Bemühungen, junge Musiker die Mandoline zum Lieblingsinstrument werden zu lassen. Und so wurde das Konzert zu einem Ereignis, einem kleinen Spektakel, mit humorvollen Ansprachen, mit Erinnerungen an gemeinsame Unternehmungen der Orchestermitglieder, mit vielen Umgruppierungen der Musiker und ihrer Instrumente und dem immer deutlicher werdenden Eindruck im Saal, dass sich hier eine große Familie getroffen hatte, um zu musizieren, um Freunde zu haben und um Freude zu bringen. DA